"Steuern zahlen, leicht gemacht" - die software "elster"

Heute mal etwas ganz Dröges: meine enervierenden Abenteuer bei dem Versuch, als Freiberuflerin Steuern zu zahlen.

"Wer will DAS den wissen??", werden Sie vielleicht nun aufschreien ... vielleicht werden Sie sich aber auch freuen über meinen Post. Weil Sie dasselbe SCHEISS-PROBLEM HABEN, WELCHES IHNEN DIE NERVEN RAUBT!!!

Im folgenden also mein Brief an das FINANZAMT einer großen Kleinstadt im Rhein-Main-Gebiet:

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Betreff: Elektronische Registrierung mit der Steuer-Software "elster"

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Montag, den 3.12.2012, erhielt ich von Ihrer Behörde die schriftliche Aufforderung, meine Umsatz-Steuer-Voranmeldung ab dem 1.1.2013 nicht mehr über ein Formular, sondern elektronisch, via "elster" zu machen (davor sei eine Registrierung zwecks zukünftiger Authentifizierung vonnöten).

Sehr groß war dann leider meine Bestürzung, als ich versuchte, mich über meinen Computer (Apple MacIntosh) zur Registrierung anzumelden: leider vergeblich! Umfangreiche Fehlermeldungen signalisierten mir, dass mein Computer, wie auch die von mir verwendete Betriebssoftware schlichtweg zu alt seien.

Noch größer wurde meine Bestürzung, als ich weitere Registrierungsversuche auf anderen, neueren Computern mit neuerer Software unternahm (diese allerdings auch nicht auf dem neuesten Stand): ebenfalls vergeblich!

Nun mag es unproblematisch sein, sich mit der Systemsoftware stets auf dem neuesten Stand zu befinden, wenn mit dem entsprechenden Computer lediglich E-Mails und Word-Dokumente verfasst und im Internet gesurft wird. Bei Rechnern, auf denen beispielsweise komplexe Grafik- und Bildbearbeitungssoftware läuft, sieht es anders aus: alle diese Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein, d.h. ein neues Betriebssystem erfordert dann auch eine neue Version der Grafiksoftware, o.ä.

Zum einen kann dies sehr teuer werden, zum anderen ist es nicht unaufwendig, und kann zu Computer-Problemen und mithin empfindlichen Störungen der täglichen notwendigen Arbeitsabläufe führen. Für größere Firmen mag ein regelmäßiges Update der Software unproblematisch sein; für selbständige Freiberufler mit gemäßigten bzw. geringen Einkommen ist dies schlichtweg nicht machbar.
Im übrigen ist es oft, wie in meinem Falle gar nicht notwendig, ständig die neuesten Software-Versionen zu erwerben, da die bestehenden völlig zufriedenstellend funktionieren.

Meine weiteren Recherchen ergaben nun folgendes:
– eine Recherche im Internet zeigte, dass viele Apple MacIntosh-Benutzer dieses Problem haben
– ein befreundetes Steuerbüro zeigte sich über die Anforderung des Finanzamtes erstaunt und riet, sich direkt an Ihre Behörde zu wenden.
– ein Mitarbeiter Ihrer Behörde teilte mir telefonisch mit, dass das Programm "elster" nicht für MacIntosh funktioniere. Man könne mir jedoch nicht weiterhelfen, und verwies mich an die "elster-hotline"
– bei der "elster-hotline" befand ich mich dann ca. 16 min. in der Warteschleife, und brach dann den Anruf-Versuch ab
– die "elster-online-seite" veweist auf diverse private Steuer-Software, die "elster"-kompatibel seien. Jedoch seien diese Dienst nicht von Seite des Finanzamtes geprüft. (Auch war mir nicht klar, wie dann die verlangte Registrierung vonstatten gehen soll, die ja der elektronischen Eingabe der Steuerdaten voraus gehen muss ...)

Ich steh nun vor der absurden Situation, (Umsatz)Steuer zahlen zu müssen, jedoch nicht die technische Möglichkeit dazu zu haben, und bin deswegen äußerst beunruhigt.

Ich möchte Sie daher inständig bitten, mir sobald wie möglich eine Rückmeldung zu geben, was in meinem Falle (welcher sicherlich zahlreiche Freiberufler betrifft) zu tun ist, und bedanke mich im voraus für Ihre Bemühungen.

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... soweit.

Was wird nun geschehen? Wir sind gespannt!

BOUTIQUE VRENI WIRD SIE AUF DEM LAUFENDEN HALTEN!

Kommentare

  1. Super. Mein Liebstes: Nun mag es unproblematisch sein, sich mit der Systemsoftware stets auf dem neuesten Stand zu befinden, wenn mit dem entsprechenden Computer lediglich E-Mails und Word-Dokumente verfasst und im Internet gesurft wird. Bei Rechnern, auf denen beispielsweise komplexe Grafik- und Bildbearbeitungssoftware läuft, sieht es anders aus: alle diese Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein, d.h. ein neues Betriebssystem erfordert dann auch eine neue Version der Grafiksoftware, o.ä.

    Danke. Ja, den Mist kenne ich. Und mache jetzt die Steuern auf dem Rechner vom Sohnemann ... Der jeder Jahr crashed

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