OUT OF TIME - der karnische höhenweg - ETAPPE 3


FREITAG 26. Juli 2013


ETAPPE 3

Von der Obstanser-See-Hütte zur Filmoor/Standschützen-Hütte (ca. 3 1/2 h)


Die Etappe heute ist nicht so lang, da wir sie, entgegen der meisten Wandernden, in zwei Teile geteilt haben: wir möchten auf der Filmoor-Hütte, welche von den meisten links liegen gelassen wird, übernachten. Da haben wir vorher noch Zeit, eine Eishöhle in der Nähe der Obstanser-See-Hütte aufzusuchen.

... Im Morgenlicht geht es durch Wiesen und duftige Matten ein Stück hinab. Soviele Blumen, auch Gelber Enzian findet sich. Der Winter war lang, daher blühen viele Blumen erst verspätet und die anderen Pflanzen drängeln schon hinterher.

... Ich traue mich dann doch nicht zur Eishöhle, denn davor wird der Hang, an dem der Wiesenpfad entlangführt, irgendwie sehr schmal und abschüssig. Ich bekomme Angst. Ich warte lieber oberhalb an einer Wiese. Jetzt fängst auch noch an zu nieseln. Es hört jedoch alsbald wieder auf, und die anderen kommen wohlbehalten zurückgestiegen. Noch eine Kaffee-Paus, dann steigen wir den gerölligen, mit Schneefeldern durchsetzten Kessel hinter der Hütte hinauf bis auf den Kamm, über den Gipfel der Pfannspitze ("Cima Vanscuro", 2678m). 

Unterhalb des Großen Kinigat ("Monte Cavallino") quert der Weg ein Geröllfeld. Ich erspähe Tiere. Gämsen, wenn nicht gar Steinböcke. Nein, es sind wackere Bergziegen. Ra. nimmt währenddessen den Steig auf den Gipfel des Kinigats. Ru. schlägt vor, dies am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang auch zu tun, und diese Idee finde ich auch gut in meinem Übermut. 

... wir steigen dann ab zur Filmoorhütte (2350m). Sie sieht eher wie eine Alm aus, mit tibetischen Gebetsfähnchen. Wir treffen hier nochmal auf Ra.s Bekannte; die aber noch weitermüssen, zur nächsten Hütte. Wir bleiben hier, schön. Die Hütte hat ein extra Holzgebäude mit einem recht großen, hohen Schlaf-Lagerraum. Und großen Regalen! Ein Traum!

... In der Nähe gibt es am Bach eine kleine natürliche "Wanne", da gehen wir auch gleich hin, und mittlerweile bin sogar ich nicht zu bremsen, in 10 Grad kaltes Wasser zu tauchen, wenn auch nur kurz. Man gewöhnt sich ja an vieles.

... Abends gibt es ein fulminantes Gewitter. Wo vorher eine ausgetrocknete Rinne war, rauscht am Fuße des Kinigat nun ein Bach entlang ... die Hütte wirkt sehr familiär. Außer uns: eine italienische Familie mit einem 10jährigen Buben, und diverse Freund*innen der Hütte. Auf der Karte steirische Spezialitäten. Im Regal große Glasflaschen mit selbstgebrannten Schnapps, Enzian, Zirben und so weiter. ... und um 21:00 heißt es dann für uns Nachruhe. Wir wollen schließlich um 4 Uhr (VIER UHR) aufstehen. Allora, Buona Notte.


Unser gesamtes Gepäck (*SCHERZ!!!*)

Am Steig zur Eishöhle.

Schnee-Kessel unterhalb des Roßköpftörls.

Gelber Enzian.

Der Roßkopf (2603m).

Wieder auf dem Kamm, Blick nach Süden in die italienischen Dolomiten.

Jaus'n am Gipfel der Pfannspitze.

Sieht ganz schön, äh, schroff aus. Dieser schmale Pfad auf dem Kamm.
Sieht von weitem allerdings schlimmer aus, als es ist.

Schnee-Schafe.

Schnee-Reste von letzten Winter. Von neulich also.

Eine Gämse.

Der Normal-Weg, für Wander*innen wie mich.



Die Wand des Großen Kinigat.

Steinbock. NOT!

Dramatischer Blick zurück.

Italienische Almen.

Links unten der Pfad, wo wir herkämen.
Oberhalb rechts der Pfad auf den Gipfel des Kinigat.


Diese Berge sehen von jeder Seite anders aus.
Und die Filmoor-Hütte!

Gösser.

Pünktlich wie jeden Tag: Nachmittags Wolken ...

... heute mit Gewitter/Sturzbächen.




FORTSETZUNG FOLGT.

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