OUT OF TIME - der karnische höhenweg - ETAPPE 2

DONNERSTAG 25. Juli 2013

ETAPPE 2


Von der Sillianer Hütte zur Obstanser-See-Hütte (ca. 4 1/2 h)


Die erste kurze Nacht auf einer Hütte. Ich stehe früh auf. Alle stehen früh auf. Liegenbleiben geht irgendwie eh nicht. Das Frühstück gibt es halb 8. Außerdem: ist draußen schönes Wetter. Ein strahlend blauer Himmel. Aller Nebel hat sich verzogen, unten im Tale ballen sich wattige Wolken. Es ist eine andere Welt.

Der Weg geht von nun an über den karnischen Kamm nach Osten. Gleich anfangs kommen ein, zwei schmale Stellen an einem Steilhang. Da ich etwas Höhenangst habe, sind diese mir nicht geheuer, wenn auch kein Problem dann ... 
Wir passieren auch gleich mehrere verfallene Befestigungen aus dem 1. Weltkrieg. Damals, als unsere Vorfahren meinten, sie müssten "ihre Heimat verteidigen". 

Wir laufen die ganze Zeit auf der italienisch-österreichischen Grenze entlang. Der Karnische Kamm markiert außerdem die tektonische Plattengrenze zwischen Afrika und Europa.

Dort unten liegt dann, in einem Kessel, der Obstanser See. Daneben, klein, die Hütte. Hinab ist es nochmals ziemlich steil. Höhenwege gehen nämlich mitnichten immer auf einer Höhe entlang ...

Wir schnapsen uns im Betten-Lager die angenehmsten Plätze: Drei Einzelplätze im Stockbett. Will heißen: niemand links und rechts neben einer. Es soll dies das letzte Mal bleiben in den nächsten Tagen ...

Abends: blättern im "Rother Wanderführer". Mir graust so sehr vor der "Königs-Etappe", die am Sonntag dran ist (mind. 8 Stunden reine Gehzeit! nicht einfach!), dass ich mich entschließe: ich gehe die Alternative, den „Alm-Weg“ auf der italienischen Seite. Der ist zwar sogar eine Stunde länger, aber einfach. Da hier immer genügend Menschen unterwegs sind, ist es auch kein Problem, sich mal zu trennen. Ra. will mich überzeugen, doch die "Königs-Etappe" zu gehen, aber ich will einfach nicht. Ru. hat sich noch nicht entschieden. 

Ich selber bin erleichtert. Ich bin doch zum Vergnügen hier!



Hüttenhund
Die Sextener Dolomiten morgens um 7:00.
Unter den Wattebäuschen: Italien.
Eine Befestigung aus dem 1. Weltkrieg.
Heute heißt dieser Höhenweg auch "Friedensweg".




Ein kleiner See am Wegesrand. Schneereste.





Der Obstanser See in Sicht.


Heute luxuriös: Einzelne Bettstätten links und hinten.
Zur Rechten das "normale Bettenlager"

Dieses Wasser ist sehr kalt. Sehr kalt.


FORTSETZUNG FOLGT.

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