GLÜCKLICHE KÜNSTLER
... wie wir darüber nachdachten, uns endgültig vom Künstler-Sein loszusagen ...
... das haben wir schon stets geahnt, und jetzt ist es amtlich, bzw. wissenschaftlich erwiesen: "Künstler sind glücklicher als Menschen in anderen Berufen." Das, so schreibt (eigenartigerweise ganz süffisant) Elisabeth von Thadden in der aktuellen ZEIT, und bezieht sich auf eine Studie des "Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung". (Nee, heute gibts keinen Link. Der Artikel ist analog. Klicken Sie oben aufs Bild, dann wirds größer)
Der Grund: Künstler (Künstlerinnen eventuell auch? Sind wir mal wieder mitgemeint?) empfinden ihre Arbeit als besonders selbstbestimmt und vielseitig. Das meinst Lasse Steiner, einer der Autoren der Studie.
Nun haben wir sonderbarerweise überhaupt keine Lust, diese Studie in Gänze zu lesen, oder gar deren Hintergründe zu recherchieren; das kommt daher ... weil in der Schlussfolgerung der Studie soviel geballte unhinterfragte Klischee-Meierei rüberkommt, dass uns irgendwie gleich übel wird.
Jedoch, in der Tat "ein Anlass für die allertiefsten Gedanken!", wie die Autorin anmerkt (die ihre Süffisanz ja bis zum Schluss nicht loswird!) ... und von daher stellen wir einfach mal ein paar Fragen, die uns so durch den Kopf wabern:
WEN und WIEVIEL KünstlerInnen hat das Institut befragt? Wer gab freudig die glücklichen Antworten? Neo Rauch? Damien Hirst? Gerhard Richter? Rebekka Horn? Oder auch Stefan Schmidt aus Oberursel und Sabine Müller aus Großostheim, die an der HdK in Berlin und am Städel in Frankfurt studiert haben? Hm.
Und das mit der Selbstbestimmung und der Vielseitigkeit, das ist toll. Aber möchte das nicht jeder Mensch in seiner/ihrer Tätigkeit? Und wenn KünstlerInnen da so nen Vorteil haben ... Äh, wieso macht das eigentlich nicht jede/r? Wieso kündigen nicht alle ihre doofen, fremdbestimmten Jobs und werden freiberufliche Kulturschaffende? Wir verstehen es wirklich nicht!
Und welche Fragen haben die Autoren eigentlich gestellt? "Sind Sie glücklich?" oder so ähnlich?
Und kann es sein, dass sich mit dieser sogenannte Studie wieder eine feine Rechtfertigung anbeitet, um KünstlerInnen KEINE Honorare zu zahlen?
Ach, wir hören jetzt auf. Denn irgendwie sind wir es müde, immer und immer wieder die gleichen Themen und Problematiken anzusprechen ... stattdessen denken wir darüber nach, uns vom KÜNSTLER-SEIN öffentlich loszusagen.
Davor fürchten wir uns aber ein wenig: denn a) hoffen wir ja irgendwie immer noch auf irgendwelche Chancen in der Kunst. Im Betrieb oder auf dem Markt; wir wollen es uns ja doch nicht verscherzen (deswegen verstecken wir uns auch hinter dem MAJESTATIS PLURALIS, oder wie das heißt und geben uns dieses lustige Pseodonym) .... und b) kommen jammernde Künstler ("jammernd", so nennt man das bei diesen Menschen, nicht etwa "kritisch" oder "engagiert") immer so schlecht an. Und eigentlich möchten wir ja, dass uns jemand auf die Schulter klopft und uns für unseren Mut lobt! ... ja und b) fürchten wir, dass es eh wieder kein Schwein mitkiegt (siehe b).
Mal sehn.
Danke an Katja M. Schneider für den Artikel :)
Danke an Elisabeth von Thadden von der ZEIT für den süffisanten Ton :) (wohl selber Künstlerin, oder was??)
... das haben wir schon stets geahnt, und jetzt ist es amtlich, bzw. wissenschaftlich erwiesen: "Künstler sind glücklicher als Menschen in anderen Berufen." Das, so schreibt (eigenartigerweise ganz süffisant) Elisabeth von Thadden in der aktuellen ZEIT, und bezieht sich auf eine Studie des "Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung". (Nee, heute gibts keinen Link. Der Artikel ist analog. Klicken Sie oben aufs Bild, dann wirds größer)
Der Grund: Künstler (Künstlerinnen eventuell auch? Sind wir mal wieder mitgemeint?) empfinden ihre Arbeit als besonders selbstbestimmt und vielseitig. Das meinst Lasse Steiner, einer der Autoren der Studie.
Nun haben wir sonderbarerweise überhaupt keine Lust, diese Studie in Gänze zu lesen, oder gar deren Hintergründe zu recherchieren; das kommt daher ... weil in der Schlussfolgerung der Studie soviel geballte unhinterfragte Klischee-Meierei rüberkommt, dass uns irgendwie gleich übel wird.
Jedoch, in der Tat "ein Anlass für die allertiefsten Gedanken!", wie die Autorin anmerkt (die ihre Süffisanz ja bis zum Schluss nicht loswird!) ... und von daher stellen wir einfach mal ein paar Fragen, die uns so durch den Kopf wabern:
WEN und WIEVIEL KünstlerInnen hat das Institut befragt? Wer gab freudig die glücklichen Antworten? Neo Rauch? Damien Hirst? Gerhard Richter? Rebekka Horn? Oder auch Stefan Schmidt aus Oberursel und Sabine Müller aus Großostheim, die an der HdK in Berlin und am Städel in Frankfurt studiert haben? Hm.
Und das mit der Selbstbestimmung und der Vielseitigkeit, das ist toll. Aber möchte das nicht jeder Mensch in seiner/ihrer Tätigkeit? Und wenn KünstlerInnen da so nen Vorteil haben ... Äh, wieso macht das eigentlich nicht jede/r? Wieso kündigen nicht alle ihre doofen, fremdbestimmten Jobs und werden freiberufliche Kulturschaffende? Wir verstehen es wirklich nicht!
Und welche Fragen haben die Autoren eigentlich gestellt? "Sind Sie glücklich?" oder so ähnlich?
Und kann es sein, dass sich mit dieser sogenannte Studie wieder eine feine Rechtfertigung anbeitet, um KünstlerInnen KEINE Honorare zu zahlen?
Ach, wir hören jetzt auf. Denn irgendwie sind wir es müde, immer und immer wieder die gleichen Themen und Problematiken anzusprechen ... stattdessen denken wir darüber nach, uns vom KÜNSTLER-SEIN öffentlich loszusagen.
Davor fürchten wir uns aber ein wenig: denn a) hoffen wir ja irgendwie immer noch auf irgendwelche Chancen in der Kunst. Im Betrieb oder auf dem Markt; wir wollen es uns ja doch nicht verscherzen (deswegen verstecken wir uns auch hinter dem MAJESTATIS PLURALIS, oder wie das heißt und geben uns dieses lustige Pseodonym) .... und b) kommen jammernde Künstler ("jammernd", so nennt man das bei diesen Menschen, nicht etwa "kritisch" oder "engagiert") immer so schlecht an. Und eigentlich möchten wir ja, dass uns jemand auf die Schulter klopft und uns für unseren Mut lobt! ... ja und b) fürchten wir, dass es eh wieder kein Schwein mitkiegt (siehe b).
Mal sehn.
Danke an Katja M. Schneider für den Artikel :)
Danke an Elisabeth von Thadden von der ZEIT für den süffisanten Ton :) (wohl selber Künstlerin, oder was??)
Oh je. Diese Nachricht geistert seit ein, zwei Wochen durch die Presse. Sogar der Offenbach Post war sie einen Minihappen auf der Kulturseite wert. Und ich dachte noch, hoffentlich sieht das nicht die Boutique Vreni. Ein absoluter Schmarrn. Die Studie weiß nicht, wovon sie spricht! Miese Honorare machen definitiv NICHT GLÜCKLICH. Bei mir jedenfalls ist der Artikel abgelegt unter "B" wie "Bullshit".
AntwortenLöschendanke, frau s., dass Sie sich so um unser nerven-kostüm sorgen :)
Löschen... in der tat, die studie weiß nicht wovon sie spricht; gibt dies aber munter in die öffentlichkeit. und die kann wieder ihr anachronistisches künstlerbild pflegen und ihren neid hegen.
(p.s.: frage: wieso steht jetzt hier als absender "schrankstipendium"? antwort: BOUTIQUE VRENI ist überall, har har)
Chrrrchrrrr hahahaarrrrr
AntwortenLöschen... ein schurkisches Kater-Karlo-Lachen ist letztlich die einzig richtige reaktion auf so einen kokolores ;)
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